Fragen und Antworten zu Wärmespeichern


Haus mit Solarkollektoren (Foto: BSW-Solar)

Haus mit Solarkollektoren (Foto: BSW-Solar)

Mit einem Wärmespeicher steigt die Effizienz jeder Heizungsanlage: Die Heizung verbraucht weniger Energie, die Heizkosten sinken.

Ein Wärmespeicher entlastet die Heizungsanlage, indem er deren Betriebsdauer verkürzt. Die Heizung muss nicht so oft anspringen. Bei einem vorübergehend besonders hohen Wärmebedarf unterstützt der Wärmespeicher die Heizung. Die Heizungsanlage muss nicht am maximalen Wärmebedarf ausgerichtet sein, sondern kann kleiner dimensioniert werden.

Wärmespeicher eignen sich für alle Gebäude mit einem eigenen Wärmeerzeuger. Beim Einsatz von Solarwärme ist ein großer Wärmespeicher Voraussetzung für die zeitversetzte und bedarfsgerechte Wärmebereitstellung.

Wärmespeicher lassen sich mit allen gängigen erneuerbaren und konventionellen Wärmeerzeugern kombinieren und sind auch für technische Neu- und Weiterentwicklungen gerüstet.

Für gewöhnlich passen Wärmespeicher in den Heizungskeller. Bei normaler Raumhöhe benötigt  ein Speicher mit einem Volumen von 700 bis 800 Litern eine Fläche von rund einem Quadratmeter. Für Keller mit eingeschränktem Zugang gibt es spezielle Speicher, die in Einzelteilen geliefert werden und erst an ihrem tatsächlichen Aufstellort zusammengebaut werden. Größere Wärmespeicher können auch außerhalb von Gebäuden aufgestellt werden. Aufgrund ihrer äußerst geringen Wärmeverluste eignen sich Speicher mit Vakuumwärmedämmung besonders gut für eine Aufstellung im Freien.

Die Größe des Speichers ist für die Effizienz des Gesamtsystems entscheidend. Für jedes System und jede Anwendung gibt es passende Speicher. Bis zu einer gewissen Größe gilt: Je größer der Speicher, desto effizienter die Heizungsanlage.

Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus sollte der Speicher ungefähr 700 bis 1.000 Liter fassen. Die genaue Größe ermittelt das Fachplanungsbüro oder der Heizungsbaubetrieb anhand des zuvor festgestellten Wärmebedarfs und der eingesetzten Wärmeerzeuger.

Das Speichern der Wärme verbraucht keinen Strom.

Speicher aus emailliertem Stahl können einen geringen Stromverbrauch verursachen, wenn sie eine Fremdstromanode als Korrosionsschutz nutzen. Die Leistungsaufnahme einer Fremdstromanode liegt bei zwei bis vier Watt.

Je nach Art des Speichers und der Heizungsanlage dauert der Einbau ein bis zwei Tage. Bei Hausneubauten auch kürzer.

Der Speicher besteht aus emailliertem Stahl oder Edelstahl, der mit einer isolierenden Dämmschicht ummantelt ist. Als Dämmstoff werden verschiedene Materialien verwendet, die sich alle durch eine hervorragende Wärmedämmung auszeichnen. Zum Einsatz kommen unter anderem Polyurethanhartschaum,  Polyurethanweichschaum,  Melamin, expandiertes Polystyrol oder expandiertes Polypropylen. Daneben gibt es auch Speicher mit einer Vakuumwärmedämmung, also einem evakuierten Ringspalt zwischen Innen- und Außenhülle.

Für Wärmespeicher gelten gesetzliche Hygienevorgaben, die im Betrieb eingehalten werden müssen. Sämtliche Teile des Speichers, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, sind in der Regel aus emailliertem Stahl oder Edelstahl gefertigt. Somit erfüllen sie höchste hygienische Standards.

Speicher gelten als ausgesprochen wartungsarm, viele Hersteller beschreiben ihre Produkte sogar als komplett wartungsfrei.

Aus Edelstahl gefertigte Speicher sind sehr rostbeständig und benötigen keinen Korrosionsschutz.

Wärmespeicher aus emailliertem Stahl sind aus Gründen des Korrosionsschutzes mit einer Opferanode oder einer Fremdstromanode ausgestattet. Diese stellen einen Schutzstrom her, der das Rosten des Speichers verhindert. Während die Magnesiummasse von Opferanoden gelegentlich ersetzt werden muss, arbeiten Fremdstromanoden in der Regel wartungsfrei.

Ähnlich wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte tragen auch Wärmespeicher das bekannte Effizienzlabel mit einer Klassifizierung von A/grün (effizient) bis G/rot (nicht effizient). Die Effizienzklassen beziehen sich dabei jedoch nicht auf den Stromverbrauch, sondern auf den Wärmeverlust.  Je geringer der Wärmeverlust, desto besser die Effizienzklasse.

Speicher mit einem Volumen bis 500 Liter müssen ein sogenanntes Produktlabel tragen, Speicher mit einem Volumen zwischen 500 und 2.000 Liter benötigen ein Produktdatenblatt. Aus diesem kann der Fachbetrieb die Daten für das sogenannte Verbundanlagenlabel für den Speicher und die Wärmeerzeuger berechnen. Das Verbundanlagenlabel stellt die Effizienz des Gesamtsystems dar.

Ab September 2017 werden die effizientesten Speicher mit der neuen Klasse A+ gekennzeichnet.

Weitere Informationen über die Energieverbrauchskennzeichnung für Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher auf den Seiten des Umweltbundesamts.

Wärmespeicher erreichen eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. In dieser Zeit können sie theoretisch ständig be- und entladen werden, die Anzahl der Ladezyklen ist nicht begrenzt.

Frisches Leitungswasser enthält von Natur aus Calciumhydrogencarbonat, das sich bei starkem Erhitzen zu Calciumcarbonat wandelt und aus dem Wasser ausfällt, es kommt zu Kalkablagerung. Kalk hat im Vergleich zu Stahl eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und kann die Funktion des Wärmetauschers massiv einschränken. Im normalen Betrieb bei Temperaturen unter 60 Grad Celsius kommt es kaum zu Kalkablagerungen. Sollte aufgrund höherer Temperaturen doch vermehrt Kalk ausfallen und ablagern, kann der Fachbetrieb den Speicher wieder entkalken.

Auf der Seite Anbieter und Kontakt stellen sich führende Speicherhersteller mit ihren Kontaktdaten vor.